Stuttgart ist seit langem eine bunte, lebendige, weltoffene Stadt mit Menschen aus 185 verschiedenen Kulturen. Menschen mit Einwanderungsgeschichte haben die Stadt in vielfältiger Weise geprägt. Diese Menschen haben ihre alte Heimat verlassen und in der neuen Heimat ihr Leben verbracht. Aus der weitverbreiteten Idee der sogenannten Gastarbeiter*innen, eines Tages wieder in die alte Heimat zurück zu gehen, sind andere Pläne geworden, denn hier sind nun Familie, Kinder und vielleicht auch Enkel. Mit dem Dahinfliegen der Jahre sind die Lebenskräfte weniger geworden. So stehen auch sie nun vor den letzten Fragen des Lebens.
Längst sind wir eine diverse Gesellschaft, leben mitunter lange Zeit Tür an Tür mit Menschen anderer Kulturen. Dennoch gibt es in manchmal Unwissenheit und Fremdheitsgefühle, weil vielleicht bisher der Austausch dazu gefehlt hat. Über manche Dinge wird eben nicht so offen und gern geredet. Unsere Angebote der Hospizarbeit zur Begleitung von Menschen in schwerster Krankheit, im Sterben und in der Trauer sind anscheinend nicht allen Bürger*innen mit Einwanderungsgeschichte bekannt. Umgekehrt sind die Bedürfnisse und Rituale von Menschen mit Einwanderungsgeschichte oft nicht ausreichend bekannt. So wollen wir in einen Dialog treten, um durch den Austausch mit Menschen aus anderen Kulturen mehr über die Bedürfnisse, Werte und Handlungen am Lebensende zu wissen und offen dazu einzuladen, unsere Angebote der ambulanten und stationären Begleitung sowohl im Kinder- und Jugendhospiz als auch im Erwachsenenhospiz in Anspruch zu nehmen.